Ethik_Mensch_Gesundheit
Dr. rer.nat. Julia Wolf

Während meines Biologiestudiums mit Schwerpunkt Neurobiologie bin ich auf Fragen gestossen, für die ich keine befriedigenden Antworten finden konnte. Was ist Bewusstsein? Bin ich wirklich frei? Wie weit darf Forschung gehen? Wie gehen wir mit neuronalen und genetischen Informationen und Daten in Zukunft um?
Seither haben mich die ethischen und philosophischen Fragen im Grenzbereich von Biologie, Psychologie, Medizin und Politik nicht mehr losgelassen. Ich habe mich entschieden, diese Fragen zum Gegenstand meiner Forschung und Arbeit zu machen.
Ich bin Diplombiologin mit einerm Aufbaustudium in angewandter Ethik und habe im Bereich der angewandten Ethik an der Universität Tübingen (D) promoviert. Die Verknüpfung von naturwissenschaftlichen Denkweisen mit philosophischen Methoden und Theorien bildet den Rahmen meiner Forschung und meiner beruflichen Tätigkeiten. Interdisziplinarität verstehe ich dabei als aufmerksames "Wandern" zwischen unterschiedlichen Disziplinen, das in diesem Sinne inspirieren und zu neuen Lösungsansätzen führen kann. Fragen zu stellen, Lösungen zu suchen und im Austausch zu bleiben, haben mich beruflich auf verschiedene Pfade geführt.
An der Universität Basel (CH) und der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (D) konnte ich mein Wissen durch die Konzeption von Lehrveranstaltungen und die Arbeit mit Studierenden erweitern. Ich habe zu ethischen Fragen des Neuro-Enhancements und psychiatrischen Erkrankungen (Sucht) als Post-Doc geforscht und publiziert. Das Forschungsprojekt "Bioelektronik", iniitiert durch die TA Swiss, an dem ich aktiv mitarbeiten durfte, hat mich zudem zu neuen Erkenntnissen in der Beurteilung von bioelektronischen Anwendungen im Alltag geführt und mein Interesse an Mensch-Maschine-Interaktionen weiter befördert. In meinen selbstständigen Tätigkeit bringe ich meine Kompetenzen und das bereits gesammelte Wissen im Rahmen von Vorträgen, Fortbildungen, Beratungstätigkeiten und ethischen Fallbesprechungen ein.
Aktuell bin ich darüber hinaus Mitglied der Eidgenössischen Kommission für Fragen zu Sucht und Prävention nicht übertragbarer Krankheiten (EKSN) in Bern. Auch hierbei versuche ich den Blick auf Sucht und ihre Folgen um eine ethische Perspektive zu erweitern.
Als Dozentin lehre ich aktuell an der FFHS und FHNW​ in Zürich, Bern und Olten.
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